Federico Mompou
Música callada
Schweigende Musik.
Musik, die schweigt, weil sie im Inneren gehört werden will.
Was soll das sein?
Wie soll man sich dergleichen vorstellen?
Der Komponist Frederic Mompou i Dancausse, oder spanisch Federico Mompou (1893-1987), Sohn eines Katalanen und einer Französin, komponiert zwischen 1959 und 1967 achtundzwanzig Klavierstücke zu vier Heften unter dem Titel Música callada.
Mit diesen Miniaturen beschließt Mompou sein Werk für Klavier. Nur ein paar wenige weitere Stücke – für Gitarre, für Orgel – werden später folgen. Darin Chopin gleichend, ist der überwiegende Teil von Mompous Schaffen „seinem“ Instrument, dem Klavier, gewidmet.
Música callada ist inspiriert von Versen des Karmelitermönches und Mystikers Juan de la Cruz (Johannes vom Kreuz, 1542-1591).
„Eine Stimme, die schweigt, während die Einsamkeit selbst zur Musik wird“, so notiert der Komponist im Nachwort zu seinem umfangreichsten Klavierwerk.
Mompou ist ein Solitär. Er schielt nicht nach den Formstrebungen der Avantgardemusik der 60er und 70er Jahre des 20. Jahrhunderts, nach Serialismus, Elektronik, Fluxus und Happening. Von Ferne sind vielleicht Echos der Tonsprache Debussys, oder Saties zu vernehmen.
Die betörende Schönheit der Klänge bleibt rätselhaft. Nur das je Nötige wird gesagt, ehe es, über Taktstriche und Stückenden hinweg, verdämmert, verlöscht, verschwimmt. Kaum eine virtuose Girlande bezirzt uns vordergründig. Über selten mehr als eine Seite erstrecken sich diese tönenden Gedichte. Fein gestuft erscheinen die Klangfarben und die Dynamik bricht selten aus dem Leisen, Gedämpften hervor. Die Stille ist Klang geworden.
An einer Stelle zitiert Mompou seinen Freund Paul Valéry:
„Ich lebte davon, Dich zu erwarten. Und mein Herz war nichts als Dein Schritt.“
ALEXANDRA oder der Traum vom Fliegen
Ein szenisch-musikalischer Flirt mit dem Leben der großen Künstlerin ALEXANDRA.
Wer war diese Frau?
Anfangs Strumpfmodel, Sekretärin, Zeichnerin und Schauspielerin begeisterte sie ab Mitte der Sechziger Jahre mit unverwechselbarer, tiefer, rauchiger Stimme ein Millionenpublikum, in einer Zeit der Studentenunruhen, erster Mondlandung, Beatles, Umweltbewegung ....
Innerhalb von nur drei Jahren gelang ihr eine internationale Karriere, ein bleibendes musikalisches Denkmal setzte sie sich mit Liedern wie Zigeunerjunge, Mein Freund der Baum oder Sehnsucht...
An ihrer Seite:
Gilbert Bécaud, Salvatore Adamo, Udo Jürgens, Antonio Carlos Jobim, Serge Gainsbourg, Yves Montand...
Sie verunglückte mit gerade mal 27 Jahren gemeinsam mit ihrer Mutter in einem elfenbeinfarbenen Mercedes Coupé.
Bis heute ein rätselhafter Tod...
Das Glück kam zu ihr wie ein Traum, Musik aus dem endlosen Raum, so wie ein Sonnenstrahl auf zartem Blütentau im ersten Morgengrau. Ein Kuss?
Der Herbstwind riss vom Baum das Blatt, trieb es in die große Stadt, ließ es fliegen. Was ist das Ziel in diesem Spiel, das der Natur seit je gefiel?
Anja Morell und Florian Appel nehmen Sie mit auf eine Reise in die schillernde und rätselhafte Welt der Schlagersängerin Alexandra. Sie lassen das bewegte Leben der Künstlerin in Szenen und eigenen Interpretationen ihrer weltberühmten Lieder Revue passieren.
Entwickelt, gespielt und gesungen von: Anja Morell und Florian Appel
Idee, Regie: Alexander May
Johannes Brahms
DIE SCHÖNE MAGELONE
“Die schöne Magelone" geht auf eine alte provenzalische Liebesgeschichte aus dem 15. Jahrhundert zurück, die der romantische Dichter Ludwig Tieck zwei Jahrhunderte später seiner Zeit anverwandelte und sie als Teil seiner Volksmärchensammlung veröffentlichte.
Brahms vertonte die darin enthaltenen 15 Romanzen als lyrische Stimmungsbilder und schuf damit seinen einzigen Liederzyklus.
Der Weilheimer Musiker Florian Appel bringt sie nun gemeinsam mit zwei langjährigen künstlerischen Weggefährten zur Aufführung. Auf einer musikalischen Reise wechselvoller Empfindungen wird der Pianist begleitet von dem Berliner Tenor Kim Schrader. Der Düsseldorfer Acteur musicale Franz Leander Klee liest die Geschichte des Grafen Peter von Provence, der sich in die neapolitanische Königstochter Magelone verliebt und mit ihr eine Reihe von Abenteuern zu bestehen hat.
SO SCHÖN IM GARTEN. KOMM!
Ein Abend in Wort und Musik zu Peter Handkes 80. Geburtstag
Zusammen mit seinem langjährigen künstlerischen Weggefährten Franz Leander Klee liest der Weilheimer Musiker Florian Appel aus den Journalen des Schriftstellers Peter Handke, Das Gewicht der Welt, Am Felsfenster morgens, Gestern unterwegs, Vor der Baumschattenwand nachts, Innere Dialoge an den Rändern.
Im Wechsel erklingt Klaviermusik von Johann Sebastian Bach, Franz Schubert, Leoš Janáček, John Cage und Nick Cave.
Wo bist du, mein geliebtes Land
Ernst Kreneks Liederzyklus „Reisebuch aus den österreichischen Alpen“
Im Juni 1929 unternahm der österreichisch-amerikanische Komponist Ernst Krenek eine Reise durch die österreichischen Alpen, von Mariazell bis Lienz. Krenek selbst nannte diese Fahrt eine „Pilgerfahrt zu den Heiligtümern der österreichischen Landschaften und Geschichte“.
Unter dem lebendigen Eindruck seiner Reiserlebnisse und -erfahrungen schrieb er in nur einem Monat den zwanzig Lieder umfassenden Zyklus „Reisebuch aus den österreichischen Alpen“.
Ein Jahr zuvor feierte die Musikwelt Franz Schuberts hundertsten Geburtstag. Auch Krenek galt der Komponist der „Winterreise“ als künstlerischer Leitstern. Seine eigenen Lieder lassen die Klanglandschaften Schuberts erahnen, sind der Kraft der Tonalität verpflichtet und finden darüberhinaus ihren ganz eignen Ausdruck. Krenek, der Zeit seines Lebens auch literarisch arbeitete, malte und zeichnete, verfasste dafür eigene Liedtexte.
In vier Teilen unternimmt der Komponist mit uns eine Reise durch äußere und innere Landschaften. Fortwährend ist er auf der Suche nach einer Heimat, die Krenek wenige Jahre später selbst verlassen musste. Seine Musik wurde von den Nationalsozialisten als „entartet“ gebrandmarkt und verboten.
Der Leiter des Kammerorchester Weilheim Florian Appel freut sich, diesen bemerkenswerten Liederkreis nun erstmals einem Weilheimer Publikum vorstellen zu dürfen. Er konnte dafür zwei seiner langjährigen künstlerischen Weggefährten gewinnen, den Berliner Tenor Kim Schrader, sowie als Pianisten Franz Leander Klee, mit dem er zuletzt im Rahmen eines Peter-Handke-Abend auf der Bühne des Stadttheater Weilheim zu erleben war. Appel selbst wird Texte Ernst Kreneks lesen.